In diesem Artikel nenne ich euch die 3 besten Gründe, warum mein Job als Freie Rednerin einer der geilsten Jobs auf der ganzen Welt ist… zumindest in meinen Augen.
Mein Herz macht einen Sprung bei jeder Anfrage die reinkommt
Es ist Sonntag, 16:14 Uhr. Ich chille gerade mit meinem Kater und meinem Freund auf der Couch und schaue Netflix. Haus des Geldes, Staffel 1, Folge 4. Mein Handy blinkt – wer will was von mir?
Als ich sehe, dass ich eine E-Mail mit dem Betreff: „Anfrage für unsere Hochzeit am 24.08.2024“ bekommen habe, macht mein Herz einen kleinen, aufgeregten Sprung.
Ich tippe auf die Mail und während sie lädt, denke ich über gefühlt 1000 Dinge nach.
Habe ich am 24.08.2024 noch Zeit? Wo wird geheiratet? Warum werde ich angefragt? Wer steckt hinter der E-Mail? Und, und, und…
„Liebe Jasmin, mein Freund und ich heiraten nächstes Jahr im Odenwald und sind auf der Suche nach einer Traurednerin. Deine Seite hat uns neugierig gemacht und wir würden uns über ein Angebot und Kennenlernen freuen. Liebe Grüße, Sarah“
Freudig checke ich meinen Terminkalender und sehe, dass ich am angefragten Datum noch Zeit habe. Ich tippe so schnell es meine Finger zulassen Sarah ein paar liebe Zeilen und hänge mein Angebot an. Jetzt heißt es: warten…
2 Tage später. Es ist Dienstag, 18:32 Uhr. Ich chille gerade mit meinem Kater und meinem Freund auf der Couch und schaue Netflix. Haus des Geldes, Staffel 2, Folge 1. Mein Handy blinkt – wer will was von mir?
Ich habe eine WhatsApp Nachricht von einer Nummer bekommen. Mein Herz macht einen kleinen, aufgeregten Sprung. Wer ist das? Was will diese Person von mir? Hab ich jetzt ein Problem? Will mich jemand als Rednerin kennenlernen?
„Hallo Jasmin, Sarah und Christian hier. Du hast uns ein Angebot für eine Freie Trauung am 24.08.2024 gemacht und wir würden dich gerne kennenlernen. Wann würde es bei dir passen?“
Freudig checke ich meinen Terminkalender und vereinbare ein Treffen.
Ich könnte so jetzt noch einige Zeilen weiter machen aber ich spule mal vor bis zu dem Moment als ich erfahre, dass das Hochzeitspaar mich fest buchen möchte:
5 Tage später. Es ist Sonntag, 14:05 Uhr. Ich chille gerade mit meinem Kater und meinem Freund auf der Couch und schaue Netflix. Haus des Geldes, Staffel 3 Folge 5. Mein Handy blinkt – wer will was von mir?
Sarah: „Liebe Jasmin – wir sagen JA zu dir! Wenn du dir vorstellen kannst, unsere Trauung zu machen, würden wir uns freuen, wenn du mit dabei bist.“
Ich springe auf, der Kater flüchtet und mein Freund guckt mich erschrocken an.
„Sie haben mir zugesagt. Das Hochzeitspaar mit dem ich mich heute Morgen getroffen habe, hat mir eben zugesagt!“
Mein Freund: „Super Schatzi, das freut mich!“
Und ich erst! Ich freue mich RIESIG! Ich mein, HALLO?! Da ist ein Hochzeitspaar, das mich sympathisch findet! Da ist ein Paar, das mir vertraut und mich bucht, weil es von MIR überzeugt ist. Was für ein tolles Gefühl!!! Solche Momente hatte ich in meiner beruflichen Laufbahn vor meinem „Rednerinnen-Dasein“ nicht.
Das ist einer der Gründe, warum ich meinen Job als Freie Rednerin liebe!
Zuhören + Schreiben + Kreativität + Reden = Mein Job als Freie Rednerin
Meine Arbeit vereint so viele tolle Eigenschaften, man kann es kaum glauben 😉
Zuhören: Ich lausche den Geschichten der Menschen, die mir vertrauen und sich für eine Zeremonie mit mir entschieden haben. Auch wenn sich immer mal das ein oder andere Muster abzeichnet ( z.B. ist sie oftmals eine energiegeladene Träumerin und er der Fels in der Brandung), jeder Mensch und jedes Paar ist einzigartig – so wird es nie langweilig!
Schreiben: Jaa das Schreiben. Ich liebe es, Texte zu schreiben. Das kann ich sowohl in Form von Reden schreiben, als auch auf meinem Blog und nicht zuletzt auf Social Media. Dabei versuche ich immer so gut es geht an meiner Umgangssprache zu bleiben. Es soll schließlich echt sein. Es soll schließlich „ich“ sein.
Es wäre schließlich ermüdend und, wohl wahr, keiner vermag es für bare Münze zu nehmen, wenn ich wohl vorgebe, jemand andres als meiner Selbst zu sein!
Ihr versteht, was ich meine?! 😉
Kreativität: Meine Kreativität lebe ich in den verschiedensten Phasen aus (ich nenne es gerne Phasen, weil ich mal Lust auf das Eine und in der nächsten Sekunde auf das Andere habe).
Beispielsweise habe ich früher unglaublich gerne Manga gezeichnet… Das sollte ich mal wieder anfangen.
Heute habe ich Spaß daran, zu fotografieren und Videos zu drehen, zu schneiden und mit Blödsinn zu hinterlegen. In meinem Kopf sehe ich manchmal die Wirklichkeit als Filmszene…
Ich liebe es zu tanzen! Ich liebe es, auf der Bühne zu stehen und Menschen zu unterhalten.
Ein großer Punkt auf meiner Bucketlist ist, ein Buch zu schreiben…
Also ich denke, ich bin ein kreativer Mensch.
Und das kommt dem Redner-Job echt zugute. Nicht nur im Reden schreiben, sondern auch im Präsentieren. Das Planen der Zeremonie und das „Erfinden“ neuer Symbolischer Handlungen. Das Erstellen der Website und Schießen von Fotos für Social Media… Man kann auf so unglaublich unterschiedliche Weise kreativ sein… Das ist einfach geil!
Reden: Ich war schon immer ein Plappermaul. Das Reden, insbesondere das Unterhalten von anderen, bereitet mir Freude seit… naja wahrscheinlich seitdem ich reden kann. Mit Reden kann man Menschen bewegen. Mit Worten kann man berühren. Man kann Menschen hoch in den Himmel schweben, und im nächsten Moment gnadenlos abstürzen lassen. Was für eine krasse Macht man doch hat – und sie wird so oft unterschätzt. Also wie ihr seht, ist mein Job auch noch MÄCHTIG!
Fazit: Ich habe einfach einen endgeilen Job in dem sich so viel von dem, was ich liebe und mir Freude bereitet, vereint.
Die Performance ist mein Geschenk als Freie Rednerin an die Menschen da draußen
Ich habe nun also die Freuden des Kennenlernens und den kreativen Prozess meiner Arbeit erklärt. Kommen wir zur Königsdisziplin. Kommen wir zum TAG DER TAGE (in diesem Fall erzähle ich euch mal von einer Hochzeit) … Und ich bin sehr froh, dass ich eine der besten Ausbildungen gemacht habe, um mich bestens auf meinen Job als Freie Rednerin und diesen Tag vorzubereiten.
Morgens, halb 10 in Deutschland
Leichte Anspannung, gepaart mit Vorfreude – das ist das Gefühl, welches ich am Morgen vor einer Zeremonie habe. Heute darf ich ein Hochzeitspaar -Janine & Simon- verheiraten! Mir schießen wieder gefühlt 1000 Dinge durch den Kopf: Was ziehe ich an? Habe ich alles, was ich brauche? Wann muss ich los, dass ich auch wirklich auf gar keinen Fall zu spät komme (auch wenn ich das schon mehrfach gecheckt habe)? Was soll ich frühstücken, damit ich mir bloß nicht kurzfristig noch den Magen verderbe und… naja ihr wisst schon…
Um mich komplett zu pushen und meine Laune auf das oberste Level zu bringen, mache ich ganz laut Musik an. „Sei ein Mann“ aus Mulan und „Du wirst unbesiegbar sein“ aus Dragon Ball Z kann man dann in Dauerschleife in ganz Oberrad hören. Meine Lieblingsplaylist enthält momentan überwiegend Motivationslieder aus Animes und Disneyfilmen…
13:00 Uhr Abfahrt zu Location
So langsam steigt die Nervosität. Ich fahre ca. eine Stunde zur Location. Sitze schwitzend im Auto, Arme abgespreizt von meinem Körper um auch bloß keine Schweißflecken auf dem Outfit zu haben und höre auch hier -wer hätte es gedacht- meine Motivationsmusik. Genauer gesagt, gröle ich mit. So detailliert könnte ich nun den ganzen Tag beschreiben, aber ich fasse mich kurz, weil es jetzt schon 1190 Wörter in dem Artikel sind.
Ich komme also an der Location an und nehme mir noch einmal Zeit im Auto, um meine Rede erneut durchzugehen. Danach mache ich mich auf die Suche nach dem Bräutigam -oder einem anderen Ansprechpartner- und bereite alles für die Zeremonie vor.
Es ist interessant, die eintrudelnden Gäste zu beobachten und zu schauen, wie sie so drauf sind.
Ich bitte die Gäste Platz zu nehmen, mache ein paar Orga-Ansagen, schaue nach der Braut… und dann ist es endlich so weit!
Man hört die ersten Klänge der Musik. Alle drehen sich um und warten gespannt. Dann läuft Braut mit Vater ein. Viele sind den Tränen nah (inklusive mir).
Und ich kann euch sagen, in mir selbst sind auch so viele Gefühle gleichzeitig am Start – das ist unglaublich! Wie würde man ein Gefühl nennen, dass sich kreuzt aus: Aufregung, Rührung, Angst, Nervosität, Sicherheit, Ruhe, Kloß im Hals, Gänsehaut und Freude?
Vielleicht sowas wie: Adrenalinrausch!
Ich stehe also da, vor dieser Menge ergriffener Menschen und bin diejenige, die genau in diesem Moment die Klappe aufkriegen muss und performen darf!
ICH LIEBE ES!
Mag sein, dass die ersten zwei Sätze noch etwas holprig sind – schließlich habe ich das Paar ein Stück während einer sehr intensiven Zeit begleitet – aber ich fange mich schnell und dann rock ich gemeinsam mit dem Paar und den Gästen dieses Ding.
Das Gefühl danach
Und ich schwör’s euch… Das Gefühl, was man hat, wenn eine Zeremonie rum ist und ihr dem glücklichen Paar beim Auszug zuseht, das ist UNBESCHREIBLICH.
Ich versuch’s trotzdem: Eine Mischung aus Erleichterung, Glück, Stolz, Freude, Erleichterung, Glück, Stolz, Freude und Erleichterung… Also sowas wie absolute Euphorie!
Und DAS ist die Kirsche auf der Sahnetorte voll mit bunten Zuckerperlen, serviert von einem nackten Kellner auf einem Einrad, der gleichzeitig noch der schönste Mensch auf Erden ist, umrahmt von Glitzer- und Farbbomben während Elton John im Hintergrund ein fröhliches Liedchen trällert.
Das ist der tollste Grund, warum ich meinen Job als Freie Rednerin so unglaublich liebe!
Wegen dem absoluten Hochzeits-Euphorie-Moment!
Foto: Sylvi Schaffrath