Jasmin mit Mikro in der Hand, die während der Freien Trauung zu dem Hochzeitspaar blickt.

Wie wird man Trauredner?

Wie wird man Trauredner oder – noch besser – Freier Redner?

Der Job als Trauredner boomt aktuell.

Freie Trauung ist in! Mehr Individualität, mehr Persönlichkeit und mehr Freiheit!

Kein Wunder, dass man Bock darauf hat, Trauredner zu werden. Schließlich ist man Teil von einem ganz besonderen Tag! Aber wie wird man Trauredner? Und was ist eigentlich ein Freier Redner?

 

Foto von Josip Krstanovic

 

Mir fallen 4 verschiedene Möglichkeiten ein, an so einen Job zu kommen:

  1. Du wirst von einem befreundeten Brautpaar gefragt, ob Du deren Trauredner sein könntest

Herzlichen Glückwunsch! Das ist eine unglaublich ehrenvolle Aufgabe und Du darf Dich darüber freuen, dass das Brautpaar diese Aufgabe in DEINE Hände legt. Jetzt kann es sein, dass Du leichten bis extremen Druck verspürst, denn Du hast nur eine Chance, diese Zeremonie zu einer ganz besonderen zu machen – also bereite Dich gut darauf vor! Und ich denke, wenn Du das einmal gemacht hast, tolles Feedback bekommen hast und Spaß dabei hattest, willst du MEHR! Und in diesem Fall wirst Du über die 3 weiteren Punkte nachdenken.

 

  1. Du nennst Dich einfach Trauredner und legst los, ohne eine besondere Ausbildung absolviert zu haben

Es gibt sicher den ein oder anderen, der diesen Weg gegangen ist und vielleicht auch erfolgreich dabei ist. Mit diesem Weg kenne ich mich nicht wirklich aus, da ich einen anderen gegangen bin.

Ich habe allerdings folgende Gedanken dazu:

Es kommen immer mehr ausgebildete und teils zertifizierte Redner auf den Markt, die zeigen können, dass sie das Halten von Trauzeremonien gelernt haben. Dass sie -mehr oder weniger gut- ausgebildet wurden. Dass sie wissen, wie man es schafft, den Überblick zu behalten und die Gäste nach der Zeremonie immer noch gut gelaunt sind, weil es einfach Spaß gemacht hat. Aus dieser Masse ohne Ausbildung herauszustechen und zu überzeugen, ist sicherlich schwieriger als bei anderen. Davon mal abgesehen, zeigt es in meinen Augen, wie wichtig Du die Paare und eine Freie Trauung selbst nimmst. Es ist nun mal ein besonderer Tag, an dem Du abliefern musst. Es geht zwar nicht um Leben und Tod, aber es geht um Menschenleben. Ich hätte ein sehr schlechtes Gefühl und Gewissen dabei, wenn ich dafür nicht bestens ausgebildet wurde.

 

  1. Du investierst in eine gute Ausbildung und weißt danach, wie Du auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzt 😉

Es gibt mittlerweile viele verschiedene Anbieter bei denen Du lernen kannst, wie Du ein guter Trauredner wirst. Es lohnt sich, ein ordentliches Seminar zu besuchen, um auf dem immer größer werdenden Markt Fuß zu fassen. Es gibt aber tatsächlich noch die Kirsche auf der Torte. Denn die Steigerung von einem Trauredner ist ein Freier Redner! Zumindest bezeichne ich das so. Wo da der Unterschied liegt, erkläre ich Dir im letzten Punkt.

 

  1. Du investierst noch ein bisschen mehr und lernst, wie Du vom Trauredner zum Freiern Redner wirst

Das Non plus Ultra ist ein Freier Redner, welcher durch die IHK oder die WKO (aktuell höchster Abschluss) geprüft wurde.

Da wirst Du in drei Disziplinen ausgebildet (nicht wie der Trauredner in nur einer):

Freie Trauungen, Willkommensfeiern für Kinder und Trauerfeiern

Und selbst wenn Du Dir jetzt denkst: „Eine Trauerfeier leiten – das könnte ich nicht!“ kann ich Dich nur dazu ermutigen, Dich auch darin ausbilden zu lassen. Denk mal drüber nach: Du kannst dazu beitragen, eine Abschiedsfeier etwas leichter für die Angehörigen zu machen und dabei erfährst Du eine ganz besondere Art der Dankbarkeit und Erfüllung. Ich hatte anfangs auch meine Bedenken, bin im Laufe der Ausbildung aber immer offener dem gegenüber geworden und jetzt froh darum, auch diese Zeremonie anbieten zu können.

Traurednerin Jasmin bei der Arbeit
Foto von Josip Krstanovic

Außerdem lernst Du als Freier Redner, wie man frei redet – wer hätte das gedacht!

Ein Freier Redner sollte mehr als „nur“ ein guter Vorleser sein in meinen Augen. Das ist aber durchaus eine Fähigkeit, die man mit der Zeit immer weiter ausbauen muss. Ich selbst bin mich nach 7 Jahren immer noch am Weiterentwickeln was das angeht. Aber wie geil ist es bitte, wenn Du Blickkontakt zu den Gästen und dem Paar halten kannst? Wenn Du sie fesseln kannst und ein gaaanz anderes Auftreten hast, als wenn Du Dich hinter Deiner Mappe versteckst? Deinen perfekt ausformulierten Text vorliest und vielleicht gar nicht merkst, was um Dich herum vorgeht? Du bist als Freier Redner einfach im Hier und Jetzt und kannst die Zuhörer so auf eine ganz andere Art catchen.

Mein Tipp: Suche Dir einen Ausbilder, der Wert auf das Freie Sprechen legt 😉 es hebt einen doch noch einmal sehr ab von anderen.

 

Wie habe ich meine passende Ausbildung zur Freien Rednerin gefunden?

Ich war schon immer jemand der gerne Neues lernt, vorausgesetzt es interessiert mich…

Ganz nach dem Motto: „Wenn dann richtig“ habe ich mich 2016 auf die Suche nach einem Anbieter gemacht, der mich wirklich gut als Rednerin ausbildet – und bin fündig geworden.

Dabei waren mir folgende 3 Kriterien besonders wichtig:

  • Professionalität des Webauftritts
  • Erfahrung der Dozenten
  • Herzliches Miteinander und das richtige Bauchgefühl

Das Bauchgefühl ist für mich eigentlich immer das Wichtigste und so fiel mir die Wahl nicht besonders schwer. Ich hatte ein super sympathisches Telefonat mit einer Mitarbeiterin von Freie Redner, dem Institut, für das ich mich letzten Endes entschieden habe. Ich wollte am liebsten direkt loslegen.

Der Start der Ausbildung hat auch nicht lange auf sich warten lassen. Ein paar Tage später saß ich schon mit Sack und Pack im Auto Richtung Langenfeld, um von Martin Lieske, einem Mann mit über 20 Jahren Berufserfahrung zu lernen.

Im Seminar angekommen, habe ich mich richtig Streber-Like ganz vorne hingesetzt und gespannt abgewartet, was ich wohl alles lernen werde.

Und ich muss sagen: Meine Erwartungen wurden übertroffen!

Ich bin damals in das Seminar gegangen mit der Absicht, das Rednern als zweites Standbein zu nutzen. Eine Ausbildung „nice to have“ in Verbindung mit der Hochzeitsplanung.

Tja und dann kam Martin…

Er hat seinem Job als Freier Redner alle Ehre gemacht. Ich hing förmlich an seinen Lippen! Wollte keine Pause machen und hätte mir fast schon lieber in die Hose gemacht, als auch nur eine Sekunde vom Seminar zu verpassen.

Ich kann euch sagen, man lernt Dinge wie:

  • Wie man eine Rede schreibt, die andere mitzieht – das lernt man tatsächlich nicht bei allen Ausbildungsinstituten! Informiere Dich vorher genau darüber.
  • Die verschiedenen Zeremonien: Freie Trauungen, Willkommensfeiern und Trauerfeiern
  • Das Freie Reden
  • Stimmbildung und das Auftreten vor Publikum
  • Kundenkommunikation
  • Marketing
  • Und auch die trockenen, aber wichtigen Themen wie Steuern, Versicherung und Verwaltung

 

Ich hatte den Beruf als Freie Rednerin vollkommen unterschätzt. Dieser Job vereint Kreativität, Dankbarkeit, Entertainment und Wertschätzung. Und deshalb liebe ich ihn!

Nach dem Seminar war mir klar: Ich möchte mich vorerst nur aufs Rednern konzentrieren! Nix da Hochzeitsplanung – Rednern ist jetzt dran!

Und das hab ich gemacht – bis heute.

Mittlerweile bin ich hauptberuflich selbstständig und bereue keine Sekunde, die ich in diesem Job gearbeitet habe.

 

 

Männlich, weiblich, divers: Ich spreche in meinem Text alle gleichermaßen an! Für mich gibt’s hier keinen Unterschied. Allerdings habe ich mich wegen des Leseflusses – und wegen Google – für die männliche Form entschieden.

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